... der Tierschutzvereine Wiesbaden, Pfungstadt, Viernheim, Heppenheim und Tiere in Not Odenwald
2015 Grube Messel
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Auch in diesem Jahr ist der Landestierschutzverband mit der Tierschutzjugend der uns angeschlossenen Vereine wieder „auf Reisen“ gegangen. Ausflugsziel diesmal: das UNESCO-Welterbe Grube Messel, wo uns eine exklusive Führung durch die „vergangene“ Tierwelt in Hessen und vieles mehr erwartete. Die Kosten trug wie im vergangenen Jahr der Landesverband.
Der „Reisebericht“ von Organisator Falko Ebert:
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Um der großen Nachfrage gerecht zu werden, hatten wir die Jugendgruppen und ihre Betreuer in zwei Gruppen eingeteilt. Die erste Gruppe startete schon recht zeitig um 9.30 Uhr. Nach einer kurzen Einführung in die Regeln der Grube durften wir zusammen mit unserer „Reiseleitung“, der Geologin Frau Wolf, hinabsteigen.
Beim ersten Halt reichte sie Gläser herum, in denen sich verschiedene Früchte und Nüsse befanden, die in versteinerter Form in der Grube gefunden worden waren. Die Kinder sollten an Geruch und Aussehen erkennen, um welchen Baum oder welche Pflanze es sich handelte. Die Überraschung war groß, als wir erfuhren, dass genau diese Früchte vor ca. 48 Millionen Jahren, im Zeitalter des Eozäns, hier in unserer Umgebung wuchsen − z.B. Kakao, Muskat oder Zimt! Die gesamte Gegend war damals ein tropischer Regenwald!
Ein kleines Stück des Weges und viele, viele Fragen weiter kamen wir am Boden der Grube zu dem 433 m tiefen Bohrloch. Hier hatte man damals herausgefunden hatte, dass die Grube Messel durch einen Vulkanausbruch entstanden ist. Wir durften alle vom Grundwasser aus ca. 300 m Tiefe kosten, das doch recht stark nach Eisen und Schwefel schmeckte und dadurch − so die einhellige Meinung der Kinder − nicht sonderlich lecker war ...
Nach einer kurzen Rast kamen wir zu einem kleinen Hügel mit Ölschiefer, an dem die Kinder und natürlich auch die Erwachsenen selbst nach Fossilien suchen durften. Mit geübtem Auge erkannte Frau Wolf jede versteinerte Fischschuppe und jeden Insektenflügel, den wir fanden. Zu guter Letzt lernten wir das Urpferdchen und das Primatenmädchen Ida kennen. Beide wurden versteinert in der Grube gefunden und zählen zu den wichtigsten Funden.
Wieder am Besucherzentrum angekommen gingen wir zusammen mit der zweiten Gruppe, die eben angekommenen war, ins Bistro zum gemeinsamen Mittagessen. Dank des tollen Wetters konnten wir das kleine Grillfest im Freien genießen − und extra für uns gab es auch etliche vegetarische Gerichte. Die Kids konnten noch kurz an der Kletterwand und auf der Wiese spielen, bevor wir uns dann zusammen in das Besucherzentrum begaben.
Im hauseigenen Kino sahen wir zunächst einen Film über die Entstehung der Grube Messel und erfuhren, dass die Grube fast zur Mülldeponie geworden wäre, wenn nicht etliche Forscher und eine Bürgerinitiative heftig und viele Jahre dagegen protestiert hätten. Das Besucherzentrum selbst ist auf Interaktion ausgerichtet, wie etwa die Bohrungssimulation, in der man virtuell durch die verschiedenen Schichten der Probebohrung fahren kann und die einzelnen Gesteinsschichten erklärt werden. Die Kinder durften einen kleinen Fragebogen ausfüllen und bekamen als Belohnung ein Poster.
Nach einer kleinen Pause begann um 15.30 Uhr die Führung für die zweite Gruppe mit der Dipl.-Biologin Frau Hogefeld. Auch hier waren die Kinder wieder sehr wissbegierig und stellten Fragen über Fragen. Das Highlight unserer Fossiliensuche am Ölschieferhügel: Wir fanden einen fossilen Fisch!
Am Ende eines spannenden Tages machten wir uns schließlich auf den Heimweg − die Kinder müde und glücklich, wie mir zugetragen wurde. :-D
Ich bedanke mich bei allen Vereinen und ihren Jugendgruppen-
leitern, die auch dieses Jahr wieder engagiert dabei waren. Mit mehr als 60 Teilnehmern haben wir den Jugendgruppenausflug 2014 deutlich getoppt. Ein Ansporn fürs nächste Jahr! Den letzten Samstag im September 2016 also schon mal im Kalender vormerken − ich werde mir wieder was für Euch einfallen lassen!
Falko Ebert (ehem. Vorstand Jugend)
(Fotos: Imke Kalbfleisch, Falko Ebert)
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